Hallo,
zuerst möchte ich mal anmerken, daß "von-hören-sagen" immer von der tatsächlichen Wahrheit abweicht, hinzu kommen die empfundenen Emotionen und Interpretationen.
Aus der Psychologie kennen wir doch alle das kleine Spielchen. Mehrere Leute bilden eine Schlange, der erste flüstert dem Zweiten was ins Ohr, dieser dem Dritten und so weiter...
Je länger die Kette, desso mehr ändert sich die Ursprungsbotschaft.
Warum beschäftigen wir uns so ausgiebig mit den kleinen Schwächen??
Besinnen wir uns doch auf unsere Stärken!
Ich denke, wir alle hier im Forum verfolgen doch nur ein Ziel:
TIERSCHUTZ!
Und damit verbunden, das Harmonische Miteinander von Mensch und Tier, ich spreche von Respekt, Toleranz, Akzeptanz, Mitgefühl und Wertschätzung.
Zum Thema Revierkater kann ich von meinem wahren "König" Leroy ( abgeleitet von Le roy aus dem französichen) sprechen.
Ich habe Ende 2001 Leroy im Alter von 7 Jahren aus tierquälerischer Haltung übernommen.
Er war bis auf 1,5 kg abgemagert, hatte einen gebrochen Unterkiefer und einen gebrochenen Willen.
Die vorherige Halterin war stolz, daß sie den Kater so gut erzogen hat: "Er geht auf keine Fensterbank, durfte nicht raus, hauste in einer 1-Zimmer-Wohnung auf dem Boden..." Die Zähne verlor er bei einer Erziehungsmaßnahme, beim Aufschlagen. Da sie keine dicken Katzen mag und es so schön fand, daß die Augen so groß hervorkommen, hat sie ihn "schön schlank" gehalten.
Als ich Leroy aufnahm, sprang er sofort auf den Kleiderschrank und kam nicht mehr runter. Bei dem Versuch ihn anzusprechen, war er sehr aggressiv, fauchte und schlug um sich.
Ich hatte tatsächlich Angst, daß er mir auf dem Schrank verhungert.
Mittlerweile ist unser Leroy ein wahrer Schmusekater, genießt die Sonne, geht im Sommer gerne raus (im Winter ist er ein Hauskater) und ist ein waher Pascha geworden.
Andere Katzen muss er nicht um sich haben, er genießt seine Ruhe. Dennoch habe ich ihm dann ab 2004 eine Partnerin "Ilse" dazugeholt. Er machte einen Riesenaufstand, fauchte und schlug die neue Katze. Ich hatte mir extra Urlaub genommen, um die beiden zu sozialisieren. Leroy erhielt von uns mehr Aufmerksamkeit als die Neue, bekam immer zuerst zu Essen, behielt seinen eigen Futterplatz und seine eigene Toilette. Wenn er Ilse schlug, habe ich ihn angefaucht. Als er merkte, das die Neue ihm die Revierherrschaft nicht nehmen wollte, sondern sich unterordnete, wurde sie infolge einfach ignoriert, als wenn sie nicht da wäre, auch kein Fauchen, keine Schläge mehr. Da ich auf dem Lande wohne, eine Klappe in der Tür eingebaut habe, hat sich die Neue eine obdachlose Bekanntschaft angelacht (unser Kater Willi, der leider immer noch verschwunden ist). Willi wurde kastriert und zog erstmal in den Pferdestall, zum Winter hin in unsere Wohnung mit ein. Das Eis war gebrochen, als Leroy im Garten auf einen anderen stattlichen Rieserkater traf und bei seinem Schreien Ilse und Willi zur Hilfe kamen und sie gemeinsam den Feind in die Flucht trieben. Ab da waren Alle Kumpels, Streitereien gab es immer nur mal zwischendurch, wenn Willi mal versuchte die Revierherrschaft zu übernehmen, aber Willi ist so gutmütig, er hat es schnell aufgegeben, obwohl er bei ernsthaften Kämpfen Leroy weit überlegen wäre (Leroy 4 kg, Willi 8 kg).
Im August 2009 kam dann der obdachlose Streuner Kalle dazu (10 kg Kater), der sich gleich mit Willi anfreundete.
Kalle ist völlig sozial und mit allen Katern und Katzen befreundet, die hier langkommen.
Willi vermisse ich jetzt seit dem 31.10.2009.
Aktuell habe ich 3 Kater und 1 Katze, ein Kleiner Kater ist im Dezember dazugekommen.
Wie gehabt wurde der kleine Sam am Anfang angefaucht, Kalle stellte sich jedes mal einfach zwischen Sam und Leroy und so ist das geklärt.
Leroy ist ganz klar bei uns Chef und König im Hause und er genießt es speziell draußen, wo es viele Fremde Kater gibt (bei uns im Umkreis sind 5 Bauernhöfe mit vielen Katzen) , einen stattlichen Adjudanten "Kalle"
im Hintergrund zu haben.
Ich respektiere die Natur der Katze und versuche mit ihr in ihrer Sprache zu kommunizieren.
Ich habe jetzt seit 30 Jahren Katzen (meist Ältere Mißhandelte) und habe jede "geknackt". Auch wenn es mal Jahre dauerte. Jede Katze war immer die Mühe wert.
Ich hoffe, daß mein Leroy, zur Zeit noch top-fit,noch viele schöne Jahre bei mir hat.
In diesem Sinne
Jutta